Stimmtherapie mit Trans*Personen
Stimme und Sprechweise sind wesentliche Ausdruckskanäle unserer menschlichen Identität. Als sekundäres Geschlechtsmerkmal spielt die Stimme deshalb auf dem Weg zum "Identitätsgeschlecht" auch eine entscheidende Rolle.
Während es bei Trans*Männern durch die Hormontherapie meist zu einem befriedigenden Absinken der Stimme kommt, ändert sich durch die Hormontherapie bei Trans*Frauen zwar manchmal die Klangfarbe der Stimme, aber nicht die Sprechstimmlage. Die Durchschnittsfrau spricht aber nicht nur höher - ihre gesamte Sprechweise z.B. Modulation, die sprechbegleitende Mimik und Gestik sowie die Wortwahl und Satzbildung unterscheidet sie ebenfalls vom Durchschnittsmann.
Bereits während meines Psycholinguistikstudiums habe ich mich aus persönlichem Interesse viel mit geschlechtsspezifischer Kommunikation beschäftigt. Dies kommt mir nun bei der Arbeit mit Trans*Menschen zu Gute.
Ziele der Therapie sind:
Dabei ist es mir wichtig, nicht dem Klischeehaften sondern der individuellen Persönlichkeit zum Ausdruck zu verhelfen.
Dies ist immer ein Entwicklungsprozeß, der Zeit und Geduld erfordert. Das Stimmtraining sollte möglichst schon in der Orientierungsphase beginnen damit bis zum "coming out" eine sichere stimmliche Basis erarbeitet werden kann, denn: Stimme und Sprechweise beeinflussen maßgeblich, wie überzeugend das "Identitätsgeschlecht" im Alltag gelebt werden kann. |